Podcasts in der Schule, was bringt’s?

Was es bringt eigentlich, Podcasts in der Schule zu machen? Am Samstag findet der Tag des Podcasts statt: das hat uns auf Ideen gebracht.

Der Podcast, ein neues pädagogisches Instrument für die Schule

Einen Podcast zu erstellen ist nichts anderes, als einen Vortrag vorzubereiten. Zuerst muss der Lernende ein Thema finden. Was gefällt mir? Was ist mir wichtig? All die Fragen, die den Jugendlichen auch helfen, sich persönlich weiterzuentwickeln.

Sobald die Idee feststeht, beginnt die Recherchephase.

Ob im Internet oder in einer Bibliothek: nun muss man mehrere Quellen nutzen und viel lesen. Hier gilt es, die eigene Medienkompetenz zu erweitern. Lehrkräfte können die Schüler:innen hier dabei unterstützen, sich kritisch mit (digitalen) Inhalten auseinanderzusetzen und vertrauenswürdige Quellen von weniger Glaubwürdigen zu unterscheiden. Ebenso können die Schüler:innen in dieser Phase lernen, Informationen gegenzuprüfen.

Nun kann die oder der  Schüler:in all diese Informationen organisieren. Struktur zu lernen ist sehr wichtig, auch wenn die Ideen noch so gut sind. Man muss also einige Schritte einhalten: Eine Problematik finden, einen Plan machen, alle Informationen sortieren und gewichten, und so schrittweise seinen Standpunkt ausbauen.

So weit, so gut, es unterscheidet sich nicht von einer normalen Präsentation. Was bringt das Podcast-Format?

Hier können die Lernenden kreativ werden: Eine Podcast-Episode ist wie eine Geschichte. Sie muss spannend sein, damit der Hörer dranbleibt. Ton, Rhythmus, Musik, Pausen, alles muss überlegt sein. Schüler:innen, die von dem eher klassischen Rahmen eines Vortrages nicht motiviert sind, kriegen über den kreativen Gestaltungsraum eines Podcasts mehr Freiheit, sich selbstbestimmt auszudrücken. Ebenso ist das Podcast-Format vielen Jugendlichen aus der Freizeit vertraut. Sie können so eine Verbindung aus ihrem persönlichen Umfeld in die Schule einbringen.

Wenn Sie sich als Lehrkraft schon mal gefragt haben, wie sie die Schüler:innen motivieren können, die sich mündlich zwar gut ausdrücken können, aber diese Fähigkeit sich nicht in den Schulnoten widerspiegelt – hier stellt der Podcast eine Möglichkeit dar. Dabei kann der Lehrende den Jugendlichen viel Gestaltungsspielraum lassen – und Hilfestellung bei Bedarf leisten.

Mehr Engagement durch Podcasting in der Schule

Aber kann ein Podcast noch mehr? Als Klasse oder sogar Schule ist es ein gutes Mittel, um das Engagement der Schüler:innen zu verstärken.

Was ist damit gemeint?

Ein Beispiel: Sie schlagen das Projekt „Wir machen Schule schöner“ vor. Mit so einem Thema nehmen die Schüler:innen aktiv an der Gestaltung des Schullebens teil. Sie fühlen sich angesprochen und freuen sich, neue Ideen einbringen zu können. Das kann eine Umfrage auf dem Schulhof sein, die die Schüler:innen eigenständig umsetzen können. Die Lehrkraft kann – je nach Bedürfnis der Lernenden – bei der Entwicklung des Fragekataloges helfen.

Das funktioniert aber auch mit vielen anderen Themen: Klimaschutz, soziales Engagement gegen Diskriminierung, Tierschutz… Egal welche Frage, wichtig ist, dass die Schüler:innen frei über Themen reden können, die ihnen wichtig sind. Der Podcast ist dafür ein gutes Format.

Medienkompetenz entwickeln


Nicht zuletzt wird die Medienkompetenz bei der Erstellung eines Podcasts stark gefördert – nicht nur bei der Recherche.

Ein wichtiger Schritt ist die Aufnahme des Podcasts und die Frage, welches Material verwendet wird und wo die Aufnahme gemacht wird. Es ist wichtig, darauf zu achten, nicht zu viele Nebengeräusche aufzunehmen und die richtigen Einstellungen zu programmieren. Hier ist die Frage, ob die Schüler:innen ihr eigenes Smartphone benutzen –der ein Aufnahmegerät der Schule?  Brauchen wir eventuell ein Richtmikrophon, das besonders für Außenaufnahmen geeinigt ist?

Dann kommt die Phase des Schneidens: Man sucht nach der Software, die am besten geeignet ist (Kosten, einfache Benutzung, nötige Hardware). Hier gilt es für die Lehrkraft, eine datenschutzkonforme Lösung anzubieten und die Schüler:innen zu informieren, welcher persönlichen Daten sie schützen sollten.  

Wenn das Projekt weitergeht, kann man auch die Werbung in den sozialen Netzwerken planen. Hierbei ist die Frage für die Lehrkraft, inwieweit der Podcast öffentlich sein soll oder nur zugänglich für eine kleine Gruppe von Schüler:innen.

All diese Kompetenzen sind heutzutage sehr gefragt: Auch wenn die jüngeren Generationen teilweise sehr gut mit den neuen Technologien umgehen können, geht es darum, ihnen produktive und selbstwirksame Methoden anzubieten. Selbst Inhalte zu erstellen ist nicht unbedingt für jede.n eine alltägliche Übung. 

Welche Benotung für einen Podcast?

Die Lehrkraft kann sich bei einer gewünschten Benotung überlegen, welche Kriterien der Podcast erfüllen muss. Dabei ist es hilfreich, diese Kriterien transparent und altersgerecht zu Projektbeginn zu kommunizieren. Dabei kann der Lehrende seine Kriterien an die spezifischen Lernziele der Klasse bzw. der  Schüler:innen anpassen.

Podcasts in der Schule : wie geht es weiter?

Diese Themen gehen Hand in Hand mit der Digitalisierung in den Schulen. Es ist tatsächlich eine Möglichkeit, unsere Schüler:innen zu motivieren und ihnen zu mehr Selbstwirksamkeit zu verhelfen.

Gerade nach der Corona- Pandemie haben sich die sozialen Ungleichheiten beim Bildungserfolg, die schon in der Pisa-Studie bemängelt wurden, drastisch verstärkt. Neue Lernmethoden müssen gefunden werden, um den Folgen der Pandemie entgegenzuwirken – und das fängt auch mit neuen Technologien an.

Hier bei LDE setzen wir uns für die Digitalisierung in Schulen ein, und zwar für alle Schultypen. Egal, wie weit Sie sind, wir helfen Ihnen, Ihr digitales Projekt zu entwickeln.

Wir haben viele Lösungen entwickelt, die Ihren Schulalltag erleichtern, wie zum Beispiel unser Tool PopLab.

Wir haben für Sie eine fertige Unterrichtsstunde zum Thema Podcasts auf PopLab vorbereitet: Schauen Sie rein!

Sollten Sie Fragen zur Digitalisierung haben, fragen Sie uns! Wir helfen Ihnen gerne.